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IAAF Golden League in Rom
Kenias neuer Star heißt Abraham Chebii
13.07.2003
Kenias neuer Läuferstar Abraham Chebii sorgte dafür, dass es kein guter Abend wurde für Äthiopiens Lauf-Stars beim dritten IAAF-Golden-League-Meeting der Saison in Rom. Denn er gewann das 5000-m-Rennen. Dabei hatte Äthiopien zwei absolute Top-Stars im Feld. Zum einen lief mit Haile Gebrselassie der Lehrmeister, zum anderen rannte mit Kenenisa Bekele jener Mann, der die Hoffnung der Äthiopier trägt, Gebrselassies Nachfolger zu werden. Bekele hatte seinen Trainingspartner Gebrselassie vor einem Monat beim 10.000-m-Rennen in Hengelo zum ersten Mal besiegt und dann in Oslo über 5000 Meter das erste IAAF-Golden-League-Meeting dieser Saison gewonnen.Noch gut eine Woche zuvor hatte Bekele auch das 5000-m-Rennen in Lausanne mit einem famosen Endspurt gewonnen. Für die letzten 300 Meter benötigte Bekele dabei knapp unter 38 Sekunden. In Rom nun gingen Bekele und Gebrselassie gemeinsam an der Spitze liegend in die letzte Runde. Im Wissen um die Spurtkraft seines jungen Landsmannes machte Haile Gebrselassie dann 200 Meter vor dem Ziel Platz für Bekele. Der Weltrekordler ließ ihn vorbei – es war eine große Geste des Haile Gebrselassie, der noch nicht wieder ganz in Topform ist, allerdings bei der WM Ende August auch über 10.000 m antreten wird und nicht über 5000 m. “Mir fehlt noch etwas Geschwindigkeit, da ich in den letzten Monaten mehr Umfang trainiert hatte“, erklärte Gebrselassie, der Bekele eine Art Freifahrtschein gab, indem er ihn vorbei ließ.
Doch der äthiopische Plan ging nicht auf. Im Olympiastadion von Rom hatten Bekele und Gebrselassie die Rechnung ohne Abraham Chebii gemacht. Den wurden sie nämlich nicht los. Und als der Kenianer schließlich 50 Meter vor dem Ziel an Bekele vorbeilief, war der Äthiopier geschlagen. 12:57,14 Minuten lief Chebii, zwei Zehntelsekunden hinter ihm kam Bekele ins Ziel, und Gebrselassie rannte als Dritter 13:00,32. “Gebrselassie zu schlagen, das sorgt in Kenia für Aufmerksamkeit“, hatte Chebii eine Woche zuvor nach seinem Sieg gegen den Äthiopier in Paris gesagt. Nun wird der noch bekannter geworden sein in Kenia, schließlich gibt es kein stärkeres Duo, das er hätte schlagen können. Chebii ist die neue Hoffnung der Kenianer für die WM und für Olympia im nächsten Jahr.
Einer, der schon mehrfach den Jackpot der IAAF Golden League gewonnen hat, ist Hicham El Guerrouj. Der marokkanische Mittelstrecken-Weltrekordler startete in Rom zum ersten Mal in dieser Saison bei einem Golden-League-Meeting. Nachdem er in Ostrava am 12. Juni sein erstes 5000-m-Rennen auf internationaler Ebene gelaufen war, lief er nun über 1500 m in Italiens Metropole.
In jenem 5000-m-Rennen von Ostrava hatte El Guerrouj einen Rückschlag hinnehmen müssen, als ihn der etatmäßige 3000-m-Hindernisläufer Stephen Cherono (Kenia) ausgerechnet mit einem langen Endspurt – der Stärke des Hicham El Guerrouj – bezwang. Cherono war damals in 12:48,81 Minuten so schnell gelaufen wie vor ihm nur Daniel Komen (Kenia) und Weltrekordler Haile Gebrselassie (Äthiopien). Nun aber war Hicham El Guerrouj nicht zu schlagen, allerdings war das Rennen mit Tempomachern auch auf ihn zugeschnitten. Mit 3:29,76 Minuten stellte Hicham El Guerrouj eine neue Jahresweltbestzeit auf und blieb zum 29. Mal in seiner Karriere unter 3:30 Minuten.
Im 800-m-Rennen lief der Südafrikaner Mbulaeni Mulaudzi wiederum ins Rampenlicht. Der Südafrikaner hatte bereits den Golden-League-Auftakt in Oslo gewonnen und muss für die WM in Paris zu den Favoriten gezählt werden. In Rom siegte er nun in 1:44,00 Minuten.
Eine von zwei Athletinnen, die noch im Kampf um den IAAF-Golden-League-Jackpot sind, ist eine Mittelstreckenläuferin: Maria Mutola (Mosanbique) gewann über 800 m auch das dritte Meeting nach Oslo und Paris. Dieses Mal lief sie in einem hochklassigen Rennen 1:57,21 Minuten und gewann vor Jolanda Ceplak (Slowenien). Neben Mutola bleibt auch die 100-m-Läuferin Chandra Sturrup (Bahamas/10,89) im Rennen um den mit einer Million Dollar dotierten Jackpot. Die 1500 m in Rom gewann Olga Jegorowa (Russland) in 4:01,00 Minuten.
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