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Marathon in Draculas Reich

Der 1. Transilvania-Marathon Ostern in Rumänien

16.05.2003

Mit Rücksicht auf das Bischofsamt in Schäßburg, welches schon Wochen vorher gegen den Namen “Dracula-Marathon“ zum kirchlichen Osterfest protestiert hatte, wurde der Lauf kurzerhand in “Transilvania-Marathon“ umgetauft. Insgesamt 30 Deutsche begaben sich auf Draculas Spuren. Sie waren sichtlich beeindruckt von der ausgezeichneten Organisation dieser Sportveranstaltung und freuten sich gemeinsam mit den rumänischen Gastgebern über die gelungene Marathon-Premiere zwischen den Städten Schäßburg und Mediasch in Siebenbürgen.

Hauptorganisator Horst Schuller, in Mediasch geboren und seit 1966 in Berlin lebend, hatte in unermüdlicher Kleinarbeit die Behörden vor Ort von seiner Marathonidee überzeugt und fand in Deutschland mit seinem alten Freund Johann Menning (Management, Sponsoring) sowie unserem Berliner Marathon-Team aktive Mitstreiter.

Auf dem weitläufigen Platz, direkt vor dem Hotel “Central“ in Mediasch, waren der Start/Ziel – Bereich für die drei Rahmenwettbewerbe, das Marathonziel, eine große Bühne für die Siegerehrung (mit Folklore-Darbietungen und Live-Musik) sowie mehrere Zelte des Hauptsponsors (eine örtliche Brauerei) aufgebaut.

Da 4 verschiedene Strecken für jung und alt zur Auswahl standen, war halb Mediasch an beiden Osterfeiertagen auf den Beinen. So nahm dieses Laufspektakel einen regelrechten Volksfest-Charakter an.

Los ging es am Samstag 15 Uhr mit einem stimmungsvollen Mini-Marathon über 4,2 km, an dem sich rund 150 Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene beteiligten. Eine Stunde später erfolgte der Start zum 10-km-Lauf über drei Runden durch die Altstadt. Hier hatten unsere deutschen LäuferInnen zwar keine Chance auf vordere Platzierungen, aber in den Alterklassen räumten sie ab...

Nach 31:02 min lief Petre Hriste aus Panciu/Rumänien vor 17 weiteren Landsleuten als umjubelter Sieger in Ziel. Bester Deutscher war der Berliner Werner Scuda, der nach 38:49 min Platz 19 belegte. Die herausragende Leistung gelang der 26jährigen Rumänin Rodica Chirita (CSM Craiova). Die Marathon-Siegerin von Belgrad (Bestleistung 2:36 h) rannte 32:24 min (!) und träumt von Olympia 2004. Am Ostersonntag nahmen in Mediasch über 200 Kinder mit großer Begeisterung am 700 m langen “Lauf der Zwerge“ teil. Alle “Zwerge“ erhielten im Ziel ein kleines Präsent. Zur gleichen Zeit erfolgte in Schäßburg bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen um 15°C der Start zum 1. Internationalen Transilvania-Marathon. 55 Läufer aus Rumänien, Deutschland, den Niederlanden und Italien hatten sich zur Premiere gemeldet und unterhalb der schönsten Burg Siebenbürgens in der Nähe des Vlad Dracul Hauses (hier soll im 15. Jahrhundert der berüchtigte Graf Dracula gelebt haben) eingefunden. “Gemeldet“ im wahrsten Sinne des Wortes, denn ein rumänischer Kampfrichter las die Namen der Starter einzeln vor und die Aufgerufenen mussten sich melden.

Das reizte die Stimmungskanone in unserer Gruppe Ecki Broy zu der Bemerkung: “Jetzt weiß ich auch, warum der BERLIN-MARATHON in diesem Jahr zwei Tage dauert!“. Die nicht leichte Marathonstrecke, Werner Scuda und ich hatten sie 3 Tage vorher mit Fahrrädern und Jones-Counter nach AIMS-Richtlinien vermessen, führte nach 2km mit einem langgezogenen steilen Anstieg bis KM 4 aus Schäßburg hinaus auf die leicht wellige Asphaltstraße nach Mediasch. Eingebettet zwischen den Hügelketten des Kokelgebirges erinnerte mich die Landschaft stark an das Harzvorland. In Mediasch selbst wurden noch schwere 5 km kreuz und quer durch die Stadt gelaufen, ehe man das Ziel auf dem Zentralplatz erreichte. Allerdings war ein Verlaufen unmöglich, da überall genügend Markierungen und Streckenposten vorhanden waren. Polizeipräsenz, Rotkreuz-Fahrzeuge auf der Strecke, ausreichend bestückte Verpflegungspunkte alle 5km – das alles war selbstverständlich.


Roland Winkler im Ziel

Außergewöhnlich hingegen war, dass extra wegen des Marathons die Schlaglöcher auf der Wettkampfstrecke ausgebessert wurden! Das Geld dafür kam von der Regierung aus Bukarest!! Kaum zu glauben bei dem ansonsten erschreckenden Verfall vieler Häuser und manch historischer Bauwerke.

Die rumänischen Marathon-Sieger Hugues Moutsinga bei den Männern (2:32:43 h) und Ana Lupan bei den Frauen (2:51:59 h) gehören mit ihren Bestzeiten von 2:28 h bzw 2:38 h zur erweiterten Spitzenklasse des Landes. Die beiden Sportstudenten lobten die tolle Organisation des Laufes und wollen im nächsten Jahr wiederkommen. Hinter der Rumänin Ana-Maria Popescu (3:14:06 h) gelang Marion Sarasa (SCC Berlin) mit dem 3. Platz in 3:46:26 h der schönste Erfolg ihrer Laufbahn. Unser 64järiger “Oldie“ Hans Meinel aus Schwäbisch-Hall (diesjährige Bestzeit 2:58 h !) war trotz seines starken Rennens nicht ganz zufrieden, denn knapp vor dem Ziel konnte ich ihn noch überholen und nach 3:11:11 h als bester Ausländer den 11. Platz erreichen.

Der Wettkampftag klang mit einer eindrucksvollen Siegerehrung aus. Unsere deutschen Läufer wurden dabei förmlich mit Pokalen und Ehrengeschenken überschüttet. Allerdings gibt es in Rumänien (noch) keine breite Laufbewegung, sodass die verschiedenen Altersklassen recht dünn besetzt waren.

Nach dem Wettkampf und am Abschlussabend fanden wir ausreichend Gelegenheit, unsere mitgebrachten Geschenke (Laufschuhe und Laufkleidung) zu verteilen, welche sehr dankbar angenommen wurden. Im Gegenzug erhielten wir oft “Selbstge-brannten“, welcher nicht unerheblich zu unserer ohnehin guten Stimmung auf der Rückfahrt beitrug. Wir als Premieren-Gäste wünschen der Region, dass der Transilvania-Marathon in Siebenbürgen zukünftig zur Tradition werden möge!

Roland Winkler


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