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Letzter Neujahrsempfang der Führungs-Akademie des DSB in Berlin
Übersiedelung nach Köln erfolgt Mitte des Jahres
21.01.2003
Vieles ist dem Berliner Sport schon verloren gegangen, viele „Leuchttürme“ großer Sportveranstaltungen gibt es leider nicht in Berlin und viele große Zukunftspläne sind „den Bach herunter gegangen. Und jetzt geht auch noch die Führungsakademie des DSB aus Berlin weg. Der real,- BERLIN-MARATHON bedauert das ausdrücklich, wurde doch mit der Führungsakademie jahrelang erfolgreich zusammen gearbeitet. Alljährlich fanden, anläßlich des BERLIN-MARATHON, Seminare statt, die Bezüge u.a. zum Sport und Tourismus herstellten. Die Teilnehmer der Seminare konnten dann die Basisarbeit durch Besuche beim BERLIN-MARATHON hautnah erleben.Der Neujahrsempfang 2003 der Führungs-Akademie Berlin des Deutschen Sportbundes (DSB) war zugleich ein Abschiedsempfang. Nach 23 Jahren wird die zentrale Beratungseinrichtung für die Mitgliedsverbände und Fortbildungsstätte des DSB ihren bisherigen Standort in der Hauptstadt Mitte des Jahres verlassen und nach Köln übersiedeln. Der Berliner Senat hatte aufgrund seiner desolaten Haushaltslage seine ursprüngliche Zusage zur weiteren anteiligen Finanzierung des Hauses im Sportzentrum Berlin-Schöneberg kurzfristig zurückgezogen. Unter den über 100 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Sportorganisationen sowie in den einzelnen Redebeiträgen machten sich Bedauern und Unverständnis breit; Aufbruch- und Abschiedsstimmung herrscht nun bei Direktor Dr. Herbert Dierker und seinem Mitarbeiter-Team.
DSB-Präsident Manfred von Richthofen erinnerte in seinem Grußwort noch einmal daran, dass der Berliner Standort der Akademie seinerzeit nach schwierigen Verhandlungen in erster Linie deswegen gewählt wurde, um ein sportpolitisches Zeichen der Verbundenheit zum Bundesgebiet zu setzen. Manfred von Richthofen hatte damals noch in seiner Funktion als Direktor des Landesportbundes Berlin beim Zustandekommen des Beschlusses für Berlin entscheidend mitgewirkt: „Jetzt geht ein Abschnitt deutscher Sportgeschichte zu Ende, obwohl diese zentrale Ausbildungsstätte des deutschen Sports nach wie vor in die Hauptstadt gehörte“, sagte der DSB-Präsident weiter und dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihr großes Engagement und für ihre geleistete Arbeit. Auch Dr. h.c. Hans Hansen als Vorsitzender des Vereins Führungs-Akademie fand Worte des Dankes, drückte aber auch seine Freude über den Fortbestand der Akademie aus: „Köln hält viele Optionen für die Zukunft offen“.
Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, Fritz Rudolf Körper, übermittelte die Grüße von Bundesinnenminister Otto Schily und ließ keinen Zweifel daran, dass der Sport in Deutschland diese Akademie als ein Kompetenzzentrum für Sportmanagement und Sportentwicklung braucht. Er empfahl bei einer Neuausrichtung, künftig den Akademiebetrieb noch stärker unter sportpolitischem Bezug, insbesondere mit Blick auf bundespolitische Interessen zu gestalten.
Für den kurzfristig verhinderten Berliner Sportsenator Klaus Böger äußerte der Leitende Senatsrat Jürgen Kiessling sein Bedauern über den einstimmig gefassten Beschluss des Haushaltsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus zur Abwicklung der Akademie in Berlin-Schöneberg: „Ihr Weggang ist ein enormer Verlust für die Sportstadt Berlin. Sie haben dem Sport über viele Jahre wertvolle Impulse und Grundlagen gegeben, in Berlin und weit über diese Stadt hinaus“. Kiessling überbrachte aber auch die Nachricht, dass der Berliner Senat für das erste Halbjahr 2003 den erforderlichen Zuschuss zu den Betriebskosten der Akademie in Höhe von 190.000 € in jedem Fall zur Verfügung stellt.
Während des Neujahrsempfangs übergab Hans-Josef Laas, der Schatzmeister des Sportbundes Rheinland, den Vorsitz des Netzwerkes Europäischer Akademien und Bildungseinrichtungen von der Europäischen Sportakademie in Trier an die DSB-Führungs-Akademie weiter. Umrahmt wurde das Programm des Neujahrsempfangs in der Sporthalle der Akademie mit drei Gymnastik- und Tanz-Vorführungen aus dem Ausbildungsprogramm für staatlich geprüfte Gymnastiklehrerinnen und Gymnastiklehrer der (räumlich benachbarten) Sportschule des Landessportbundes Berlin unter der Leitung von Ingeborg Markmann.
Dr. Detlef Kuhlmann
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